Ein Unternehmensrating ist die interne oder externe Kreditwürdigkeitsprüfung von Unternehmen. Im Vordergrund steht dabei die potentielle Kapazität der Kredittilgung zu ermessen. 

mosaic analysis vertritt die Meinung, dass diese Definition zu eng gefasst ist um die Zahlungsfähigkeit auch mittelfristig einschätzen zu können. Diese Annahme basiert vor allem auf der Tatsache das ein Unternehmen durchaus dazu in der Lage sein kann die Kreditschulden zu tilgen, dies jedoch nicht zwingend zur Konsequenz haben wird, dass die Basis für eine mittelfristige Fortführung des Geschäftsbetriebs gegeben ist.

Das benannte Defizit der Standarddefinition beruht auf der mathematisch statistischen Ausrichtung eines Ratings und betrifft vor allem das interne Rating von Geschäftsbanken. Dieser Ansatz ist im großvolumigen Ansatz sehr kosteneffektiv, allerdings werden unternehmerische Qualitäten und finanzanalytische Details eher in den Hintergrund gerückt. Weil die übermäßige Verwendung dieser Verfahren wohl eher auf einen opportunistischen Hintergrund zurückgeführt werden kann, sollte eine systemische Analyse von Kennzahlensystemen und betriebswirtschaftlichen Fakten gegenüber mathematisch/statistischen Verfahren eine höhere Gewichtung erfahren sollte.

Verwendungszweck Mittelstandsrating

Ein detailliertes externes Rating ist in jedem Fall von Nutzen. Ein positives Rating wird dem Unternehmen bei den in Abbildung skizzierten Verwendungszwecken hilfreich sein. Allerdings sollte an dieser Stelle ebenfalls hervorgehoben werden, dass auch ein negatives Resultat die zukünftige Steuerung des Unternehmens erleichtern und zu Verbesserungen anspornen sowie auf eine solidere Basis stellen kann und mittelfristig das Rating verbessern.

Der mittelständische Unternehmer hinterfragt oft den Nutzen eines Ratings, weil sich der Erfolg für ihn grundsätzlich auf den Absatzmärkten abspielt. Diese Vorgehensweise entspricht, meines Erachtens, tendenziell der Vorgehensweise einiger Großbanken bei der Erstellung von Rating die ausschließlich auf der Verwendung von mathematischen Verfahren bei Fragenstellung Solvent oder Insolvent beruhen. Differenzierungsmerkmale werden nicht wahrgenommen. Diese sind jedoch, in einer von Wettbewerb geprägten Branche, für den betrieblichen Erfolg ausschlaggebend.

Aus diesem Grund ist eine optimale Vorbereitung auf das Rating und die Formulierung einer Rating-Straategie von nachhaltigem Interesse für das Unternehmen. Diese Aufgabe sollte einem Rating Advisor anvertraut werden der über das notwendige Know-How verfügt, um die für das Rating bzw. Unternehmen kritischen Variablen zu identifizieren und adäquat zu präsentieren. Von absoluter Notwendigkeit ist in diesem Zusammenhang die gute Kommunikation mit dem betroffenen Unternehmen.

Der Rating-Advisory Prozess erfordert ebenfalls die Erstellung eines Ratings, dass mit Hilfe von anerkannten Softwareprogrammen durchgeführt wird. Dieses Rating und die Ausführungen des Rating-Advisory Gutachtens sollten die Türen für weiterführende Gespräche öffnen und einen erfolgreichen Abschluss im Bankengespräch unterstützen. In letzterer Funktion kann der Rating-Advisor ebenfalls mitwirken.



Letzter Update: 16.06.2014