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Die Konjunktur expandiert. Allerdings wird der Aufschwung überwiegend durch die günstigen Nachfragestrukturen in Übersee, insbesondere den BRIC-Staaten (Brasilien, Russland, China, Indien) getragen. Die Binnenwirtschaft hat zuletzt an Dynamik gewonnen, liegt jedoch weiterhin unter Potenzial. Ein Grund für die ungleiche Verteilung der Wertschöpfung ist die mangelnde Kreditvergabe an klein- und mittelständische Unternehmen im Inland. Mittelfristig sollte unter den großen Exportbetrieben eine Nachfragelücke entstehen, denn die inländischen Zulieferbetriebe verfügen derzeitig mittelfristig nicht über ausreichende Mittel um Ersatz- und/oder Expansionsvorhaben zu realisieren.  

Dies kann einerseits dazu führen, dass sich die Binnenwirtschaft nur unter Potenzial entwickelt aber auch andererseits bedeuten das mittelständische Unternehmen von einer breiteren Nachfrage aus den Schwellenländern nicht adäquat profitieren können. Die langfristige Konsequenz wäre eine strukturelle Schwächung der deutschen Wirtschaft.

Schon Basel II hat die Kreditvergabepraktiken der Banken eingeschränkt. Im September 2009 haben die Regierungschefs der G-20-Staaten beschlossen die Eigenkapitalvorschriften, vor dem Hintergrund der Finanzmarktkrise, weiter zu verschärfen. Mit der endgültigen Implementierung der neuen Basel III Eigenkapitalregeln in 2013 und der jetzt beginnenden Übergangsphase, werden sich die Kreditvergabepraktiken an KMUs zunehmend nachteilig verändern.

In diesem Zusammenhang wird das Finanzrating zukünftig an Bedeutung gewinnen. Dabei handelt es sich nicht nur um extern erstellte Ratings durch Agenturen, sondern auch um den internen Ratingprozess (IRB Ansatz) der Banken im Rahmen der Kreditvergabe. Letzteres Vorgehen wird wahrscheinlich für Sie von größerem Interesse sein.
 
Das Rating eines Unternehmens teilt sich üblicherweise in eine quantitative (kennzahlenorientierte Interpretation von Jahresabschlussdaten und/oder Verwendung von Regressions- und Diskriminanzanalysen) und eine qualitative Komponente (Branchenentwicklung, Strategie, Management, Controlling, Liquidität) auf. Ein Defizit von mathematisch-statistischen Verfahren zur Erklärung des Ratingergebnisses, ist die maschinelle Auswertung basierend auf der Fragestellung JA und NEIN sowie der daraus resultierenden Konsequenz DANN, die im Zeitverlauf einer eher statischen Größe entspricht. Aus Kostengründen werden die internen Ratingmodelle der Banken nicht fortlaufend angepasst. Veränderte Rahmenbedingungen führen jedoch dazu, dass sich die zuvor ermittelte Trennschärfe einer Kennzahl (bestens 100% univariat) mittelfristig auf den Durchschnitt zubewegt und an unabhängiger Aussagekraft (Trennschärfe) verliert. Dies erhöht die implizite Fehlerquote bei der Fragestellung: Solvent oder Insolvent. Auch eine Korrektur der Indikatoren im Rahmen von Fehlsignalen wird in einem dynamischen Umfeld das Ergebnis kaum verbessern. Die Banken sind sich dieser Tendenz durchaus bewusst, daher müssten die Prognosemodelle fortlaufend verändert und erneut getestet (Backtesting) werden. Dies würde einen erheblichen administrativen und finanziellen Aufwand erfordern. Daher kann man davon ausgehen, dass das Ratingergebnis einer Bank (insbesondere im Einjahresvergleich) kaum den tatsächlichen wirtschaftlichen Verhältnissen des Unternehmens entspricht.

Die logische Konsequenz dieser Annahme muss daher sein, dass die ausschliessliche Verwendung von mathematischen Modellen bei der Fragestellung Solvent oder Insolvent nicht ausreicht, und daher diese Entscheidungsfindung von zusätzlichen Faktoren begleitet werden muss um den finanzwirtschaftlichen und rechtlichen Ansprüchen zu genügen. In diesem Zusammenhang sollte ebenfalls hinterfragt werden mit welchen Werkzeugen dieser Test vollzogen wurde. 

Auch die vollkommene Akzeptanz der Informationseffizienztheorie, lassen ein Rating nicht unnötig werden. Selbst im Zustand einer strengen Informationseffizienz spiegelt diese nur den Ist-Zustand wieder. Erneut müssen qualitative Faktoren bei der Erstelllung des Ratings berücksichtigt werden, die in einem von Wettbewerb und sich verändernden Zukunftsperpektiven geprägten Umfeld nie stimmig sein werden.

Eine systemische Aufarbeitung, Interpretation, Argumentation und nachhaltige Betreuung Ihrer Unternehmensdaten erhöht, vor dem Hintergrund von Basel III, die Wahrscheinlichkeit einer positiven Kreditentscheidung und sollte die diesbezüglich zu erwartenden Kosten und Bedingungen senken.  

mosaic analysis verfügt über das erforderliche Know-How, um dies für Sie zu realisieren. Gerne würde ich mich mit Ihnen über die Strukturen Ihres Unternehmens unterhalten und die Erstellung eines Konzeptes mit dem Ziel Ratingverbesserung, unter Verwendung wahrscheinlicher Zukunftsszenarien im Rahmen einer zielgerichteten Planung, mit Ihnen diskutieren. Am Ende des Tages muss erkannt werden, ob das Unternehmen in der Lage sein wird die zukünftige Kredittilgung zu bestreiten und welcher potentiellen Variabilität diese Annahme unterliegt. Da jede Planung zukunftsbezogen ist, sind Planungsabweichungen zu erwarten. Chancen und Gefahren sowie mögliche Ursachen der Planabweichungen sind zu benennen und möglichst zu quantifizieren, um den Gesamtumfang möglicher Planabweichungen einschätzen zu können. Von erheblicher Bedeutung ist daher das unerreichbare Wunschziele nicht Grundlage der Planung sind, sondern durchdachte, präzise und folgerichtige Annahmen diese Ziele definieren.





















Letzter Update: 16.06.2014